Warum die Digitalisierung über die Zukunft der Fitnessbranche entscheiden wird - Teil 2

Dass sich der Fitnessmarkt Richtung Gesundheitsmarkt entwickelt und dass damit große Chance aber auch Herausforderungen einhergehen ist bereits zum großen Teil in der Fitnessindustrie angekommen.

Zeitgleich erkennt man, dass man eine völlig neue Kundengruppe bedienen muss: Der Massenmarkt hält Einzug in die Studios. Konkret bedeutet dies, dass von nun an ältere, eingeschränkte und trainingsunerfahrene Personen aufgenommen, betreut und zum Ziel geführt werden müssen. Es stellt sich nur die Frage „Wie kann man den geänderten Anforderungen begegnen?“ und die Antwort darauf hört sich im ersten Schritt vlt. unlogisch an, aber Technologie ist das fehlende Puzzleteil in den heutigen Anlagen.

Warum? Weil eine gut eingesetzte Digitalisierung zu einer Vereinfachung des Produkts Fitness beziehungsweise zu einer besser „User- Experience“ führt. Dass das dringend notwendig ist, sieht man auf der einen Seite an den aktuellen Zahlen der Branche: Durchschnittliche Fluktuation in Höhe von 25% und eine Aktivierungsquote von lediglich guten 10%. Auf der anderen Seite boomen Wearables und Fitness-Apps. Es ist also Zeit zu handeln. 

Digitalisierung mit Sinn

Wichtig ist nur, dass Technik jetzt nicht der Technik willen, sondern zur Steigerung des Kundennutzen eingesetzt wird. Selbstverständlich ist eine Cardio-Konsole mit Netflix- und Facebook-Zugang etwas moderner als ein altes Laufband, aber hilft das dem Kunden wirklich? Nein! Wir müssen die Digitalisierung primär in drei Dimensionen denken:

Sicherstellung eines trainingswirksamen Reizes:
  • Nur wenn Kunden mit Reiz trainieren, ist es überhaupt möglich, dass individuelle Ziele erreicht werden. Und nur wenn Ziele erreicht werden hat man eine Chance, dass Mitglieder dauerhaft in einer Anlage bleiben. Konkret bedeutet dies, dass Themen wie steigende Belastungen oder Periodisierung abgebildet werden müssen. Hierfür eigenen sich schlaue Kraftgeräte mit entsprechender Software und automatischen Krafttests bzw. wechselnden Trainingsmethoden am besten. Vor allem Anfänger und eingeschränkte Personen können so an ein sinnvolles Training herangeführt werden. 
Darstellung des Trainingserfolges:
  • Fitness und Gesundheit haben das große Problem, dass Ziele sehr weit in der Zukunft liegen. Bis dahin müssen Trainingserfolge aufgezeigt werden. Folglich soll die Digitalisierung dabei helfen das Training zu dokumentieren bzw. Erfolge frühzeitig visibel zu machen. Endkunden-Apps mit biologischem Alter, Rankings und Auswertungen sind hier sinnvolle Arbeitsmittel. 
Wertstiftung durch das Trainer Team:
  • Trainer (sofern es sie noch gibt) müssen heute sehr viele Routine-Aufgaben, die keinen wirklichen Wert stiften, erledigen. Kein Kunde wird sagen „Wow, die Brustpresse wurde mir so toll eingestellt, ich kündige nie wieder!“. Trainer brauchen Zeit zur Betreuung (daher sollte Technik Aufgaben wie Geräteeinstellungen übernehmen), brauchen Kundeninformationen an dem Ort dort wo sie Arbeiten (auf der Fläche, dafür braucht es einen Trainer App die alle Daten hat) und sie brauchen einen schlauen Filter, der ihnen sagt, mit welchem Kunden ist heute was zu tun (Software zur Priorisierung von Kunden, da man sich nie um alle gleichzeitig kümmern kann).

Zu viel Digitalisierung?

Als Studiobetreiber sollte man aber nicht in die Falle tappen und viele unterschiedliche System einführen oder gar selbst in die Entwicklung von IT einsteigen. Es gibt zig Trainer-Apps, unterschiedliche Anbieter von schlauen Kraftgeräten und noch viel mehr White-Label-Lösungen für Studio-Endkunden-Apps. Als Besitzer eines Studios muss ich viel mehr überlegen, was ist das System auf welches ich setzte. Nur wenn all die einzelnen Bausteine miteinander sprechen, habe ich die Chance ein wirklich vernetztes Studio mit entsprechendem Nutzen für den Kunden zu bauen. Es ist Zeit zu agieren, die Chance des Gesundheitsmarkt steht direkt für der Tür, wir müssen sie nur ergreifen.

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